Einfahrt Bootsgasse

Paddelfreuden und Radlfreuden

Schon im letzten Sommer 2012 paddelten wir (mein Mann Christoph und ich) eine fünftägige Paddeltour von Salzburg nach Linz. Wir paddelten entlang der Saalach, Salzach, Inn und Donau und gewannen dabei eine ganz neue Perspektive von Land und Leute. Genächtigt haben wir meistens im Zelt.

Pfingsten 2013 startete ich zu meiner 5 stündigen „Amazonas Fahrt“ auf der Kleinen Tulln von der Langenlebarnerstraße bis Freundorf und retour. Je näher der Sommerurlaub kam umso mehr freute ich mich auf die weitere Wanderpaddelwoche, die Christoph in gewohnter Weise toll plante.

Am 29. Juli 2013 war es dann soweit: Wir fuhren mit dem Auto nach Vohburg (bei Ingolstadt). Mit an Bord waren unsere „Kinder“ Caroline und Valentin, 2 Fahrräder, 2 Kajaks, Zelte, Schlafsack, Gaskocher, Karten, usw. Christoph überstellte das Auto nach Passau und fuhr mit dem Zug zurück nach Vohburg. Wir übrigen nutzen die Zeit trotz Gewitter und Hagelwarnung für eine Radtour nach Ingolstadt. Weil ich kein Rad mit hatte, borgte mir eine Vohburger Geschäftsfrau ganz spontan ihr Rad (großartig!).

Als wir gegen 21:00 Uhr nach überstandenen Gewitter und absolvierter Autoüberstellung wieder komplett in Vohburg waren, stand dem Sturm auf den einladenden Braugasthof nichts mehr im Wege. Am Dienstagmorgen packten wir unsere Zelte ins Boot und aufs Rad und beschlossen uns gegen Abend in Regensburg beim Zeltplatz vom Kanuklub wieder zutreffen. Am Mittwoch war der Treffpunkt auf dem Campingplatz vom Paddelsportverein Straubing und am Donnerstag beim Ruderverein von Vilshofen. Ziel war Passau, wo der Paddelsportverein an der Ilz eine Ausstiegsstelle hat. Die Gesamtstrecke waren für uns Paddler 220 km, das bedeutete 3 mal 9 Stunden und am 4. Tag 2 ½ Stunden unterwegs sein. Höhepunkte: Der Donaudurchbruch bei Kelheim mit der Benediktiner Abtei Weltenburg ist eine Wucht. Die Donau ist noch niedlicher und hat hier noch längere Fließstrecken. Von Straubing bis Passau gibt es 90 Km keine Kraftwerk (wohl aber Kraftwerkpläne). Erfrischend für uns waren die Bootsrutschen bei den ersten 3 Kraftwerken, weil wir diese tolle Art ein Kraftwerk zu überwinden noch gar nicht gekannt haben.

Angenehm war der wenige und rücksichtsvolle Schiffsverkehr. Ein Tophit waren die weiß/blauen und schön verzierten Maibäume, weil diese oft einen Biergarten ankündigten. Da konnte Christoph nur selten widerstehen. Einen ersten Eindruck von den wunderbaren Altstädten von Regensburg, Straubing, Vilshofen oder Passau konnten wir schon von der Donau aus gewinnen. Der anschließende Spaziergang in die Altstädte, bei dem dann die Radlfahrer auch dabei waren, war ein weiteres Highlight (nicht nur wegen des Einkehrschwungs, aber auch…). Der letzte Tageshöhepunkt war das Hineinkrabbeln in den Schlafsack und todmüde in das Land der Träume verschwinden….. Einen Traum will ich aber verraten: Nächstes Jahr soll es mit den Kajaks von Linz nach Tulln gehen.

Text und Bilder: Brigitte Sützl